Der Sport

Faszination Buggysport

Sonne, Sand, endlose Weite... ein Buggy durchquert die Idylle, angetrieben von der Naturkraft Wind. Diese träumerische Vorstellung ist die Krönung für Buggyfahrer in ihrem Sport. An einigen Küsten Europas können diese Träume Realität werden. Aber auch auf frei gelegenen Wiesen oder neben dem Deich kann man viel Spaß haben.

Wenn ihr diese Zeilen lest, habt ihr vielleicht schon einmal einen Buggy in Aktion sehen können, egal ob in Deutschland, Dänemark, Holland, Belgien, Frankreich oder sonstwo auf der Welt. Fragt ihr einen aktiven Fahrer nach der Faszination seines Sports, so werdet ihr viele verschiedene Aspekte hören, die den Reiz dieses jungen Sports ausmachen: Die Windkraft nutzen, bei Regatten bis ans Limit gehen, die Freiheit pur an der frischen Luft, den Geschwindigkeitsrausch knapp über dem Boden hautnah erleben, die Koordination der Zugdrachen und das Umsetzen der Beschleunigung auf den Buggy; jeder zieht den größtmöglichen Reiz aus dieser Freizeitbeschäftigung.


Buggy - was ist denn das?

Der Buggy ist ein dreirädriges Gefährt mit einem lenkbarenVorderrad und einer breiten, starren Hinterachse. Zwischen Vorderrad und Achse befindet sich ein Rohrrahmen, an dem ein Sitz für den Fahrer befestigt ist. Gelenkt wird mit den Füßen mittels Rasten an der Vorderradgabel. Als Antrieb wird die Windkraft genutzt, die über einen vom Piloten gelenkten Drachen direkt übertragen wird und den Buggy beschleunigt. Als Drachen kommen dabei überwiegend 4-leinige, stablose Schirme zum Einsatz.

Entwicklung
Angefangen hat alles Anfang der 90er Jahre in Neuseeland. Dort war es Peter Lynn leid, von Drachen auf seinen Füßen über den Strand gezogen zu werden. Außerdem musste er immer wieder zurück gehen. Kurzerhand entwickelte er einen Buggy, dem die heutigen Modelle noch sehr ähnlich sind. Lenkbares Vorderrad, starre Achse, keine Bremse, Gurtsitz. Ein neuer Sport war geboren. Interessanterweise entwickelte sich dieser Sport in Europa wesentlich zügiger als in Amerika. Schon nach wenigen Jahren tummelten sich an den Stränden zahlreiche Gruppen und genossen die neue Freiheit auf drei Rädern.

Geeigneter Platz für den Sport?

Als ideale Fahrgebiete zeichnen sich die weiten Strände an der Nordsee und dem Atlantik ab. Leider ist nicht überall genug Platz und das Buggyfahren ist nicht überall erlaubt, so dass man sich vorher unbedingt informieren sollte. An den dänischen Stränden auf Rømø und Fanø gibt es inzwischen fest eingerichtete Buggygelände. An diesen Strandabschnitten sind dem Spaß kaum Grenzen gesetzt, außer dass man auf die anderen Nutzer achten muss. Auch in Deutschland gibt es einige Fahrgebiete, die genutzt werden wie zB. St.Peter-Ording, Borkum oder auch Spiekeroog. Man sollte sich allerding immer erst Informieren wie die Gegebenheiten vor Ort sind. Aber auch auf Wiesen und sogar auf Asphaltplätzen ist das Buggyfahren möglich. Bei der deutschen Buggyfahrervereinigung GPA könnt ihr euch informieren, wo das Buggyfahren erlaubt ist und was dabei zu beachten ist. Zum Üben sollte man einen windsicheren Ort, wie an der Küste aufsuchen, wo es genügend Platz für die ersten Versuche gibt.

Ist das gefährlich?

Nein, wenn man die Sache richtig anpackt. Ihr solltet euch mit dem Material vertraut machen und die Bedingungen richtig einschätzen. Feste Kleidung, festes Schuhwerk und ein Sturzhelm gehören zur Ausrüstung. Tastet euch langsam an die Zugkräfte des Drachens und die Geschwindigkeit des Buggys heran, lasst euch die Fahrtechnik und die Regeln erklären. Buggyfahren ist eine Erlebnissportart und bietet das Abenteuer der Naturkraft, und wer sich Schritt für Schritt voran tastet und sich nicht überschätzt wird belohnt. Viele Versicherungen bieten die Erweiterung der Privathaftpflicht auf das Buggyfahren an. Als Anfänger bieten sich zum sicheren Erlernen des Buggysports auch Schulen an, bei denen man in verschiedenen Kursvarianten das Buggyfahren unter Fachkundiger Anleitung erlernen kann.

Was kostet der Spaß?

Der Preis für einen Einsteigerbuggy selbst liegt bei 400-600 EUR und steigt in der Rennausstattung bis über 2000 EUR. Von Billigkonstruktionen und windigen Eigenbauten sollte aus Sicherheitsaspekten Abstand genommen werden. Die Preise der Zugdrachen richten sich nach der Größe, variieren aber stark nach der Leistungsauslegung. Während Einsteigerschirme von 3m² Segelfläche schon unter 200 EUR angeboten werden, liegen die "Hochleister" je nach Größe bei bis über 1000 EUR. Der Fachhandel berät hier gerne hilfreich, aber spreche ruhig einmal mit einem Aktiven, der oft wichtige Tipps aus erster Hand geben kann. Eine weitere Möglichkeit für Einsteiger sind inzwischen die gut erhaltenen Buggys und Drachen aus zweiter Hand, welche die Anschaffung zu einem nur geringen Kostenaufwand und Risiko machen.

Ist das schwer zu lernen?

Zuerst wird man lernen, den Zugdrachen im Stand zu steuern und sicher zu kontrollieren. Das beherschen des Kites ist der wichtigste Grundpfeiler um einen guten Einstieg in den Sport zu finden. Erst dann geht es auf den Buggy.

Wie bei anderen Segelsportarten kommt es auf die richtige Fahrtrichtung zum Wind an. Besonderheit beim Buggyfahren ist die Koordination der Steuerung des Zugdrachens und der Lenkung des Buggys. Nach kurzer Zeit kann man die Erfahrung sammeln, Windrichtung, Zugkraft und Kurs richtig abzustimmen. Dafür gibt es Kitebuggyschulen, die die entscheidenden Kniffe vermitteln und in der Regel auch die passende Ausrüstung für Fahrer und Wind bereitstellen. Hier kann auch ohne jegliche Vorkenntnisse an ein bis zwei Tagen intensiven Trainings das Fahren der Grundmanöver gelernt werden. Wie man sein Können ausbaut und sich an hohe Geschwindigkeiten und Fahrtricks heran tastet ist je nach Begabung und Ausdauer eine Frage der Praxis.

Organisation

In vielen Ländern gibt es bereits nationale Verbände. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht diesem aufstrebenden Sport die notwendige organisatorische Basis und die zustehende Popularität zu verleihen. In Deutschland ist das die GPA (German Parakart Association Kitesailing e.V.).